DAUERAUSSTELLUNG ZUM «TÜRGGERIBEL» IM MUSEUM SCHLANGENHAUS

TÜRGGERIBEL – EIN WICHTIGES GERICHT IM ALPENRHEINTAL

Türggeribel ist ein Gericht, das von der Bevölkerung des Rheintals heute als heimische Spezialität bezeichnet wird, wobei gerade der Name auf eine eher weit entfernte Herkunft hinweist. Obwohl «Türgge» die hiesige Bezeichnung für Mais ist und «Ribel» diejenige für seine Zubereitungsart, werden beide Begriffe oft synonym für Mais verwendet.

Die Maispflanze wurde vor über 500 Jahren aus Zentralamerika importiert, war aber in Europa lange ein Nischenprodukt. Das erstaunt, denn im milden Klima der föhnbegünstigten Alpentäler gedieh der Mais prächtig und in Zeiten von Missernten und Hunger verbesserte sich durch ihn die Versorgungslage der Bevölkerung. Im Rheintal kam der grob gemahlene Mais in Form von Türggeribel – einer Art geriebenem und gebratenem Maisgriess – auf den Tisch. Den Sprung in die Haute-Cuisine hat der Mais nie ganz geschafft; doch in jüngerer Zeit entwickelte sich der Rheintaler Ribelmais zu einer gefragten Spezialität, die mit dem Prädikat AOP sogar eine geschützte Ursprungsbezeichnung erhalten hat.

Je nach Gegend ändert die Schreibweise, was die sehr lokale Verwurzelung verdeutlicht: «Ribel» oder «Riibel» im Werdenberg, «Riebel» in Vorarlberg, «Rebel» in Liechtenstein. Tatsächlich verbesserte jede Rheintaler Kleinbauern-Familie auf ihrem «Pflanzplätz» ihren eigenen Ribelmais stetig, was zu vielen verschiedenen lokalen Varianten dieser speziellen Landmaissorte führte.

Woher die Dinge kommen, lässt sich mit der Geschichte zu landwirtschaftlichen Produkten exemplarisch zeigen. Gerade der Garten vor dem Museum bringt einiges Wissen zu historischen Pflanzen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit zusammen, die im Schlangenhaus ausgestellten Gerätschaften im Innern zeigen deren Verarbeitung. Nun hat der Ribelmais im Museum Schlangenhaus sogar einen eigenen Ausstellungsraum erhalten. Man erfährt darin von Maismenschen und Maisgöttern, Mühlen und Rezepten sowie von der Aktualität der besonderen Ribelsorte.

Samstag, 11. Mai
OFFIZIELLE DAUERAUSSTELLUNG «TÜRGGERIIBEL»

11.00 Uhr, Museum Schlangenhaus
12.00 – 17.00 Uhr, Aus­stellung

PREIS
Eintritt frei


Sonntag, 22. September
FÜHRUNG «RIBELERNTE»

Vom neu gestalteten Zimmer im Schlangenhaus blickt man direkt auf den kleinen "Plätz" angebautem Riibelmais und erfährt alles rund um die Geschichte des Maisanbaus bis zum Rezept des Türggeriibels.

PREIS
Eintritt frei
 

Samstag, 11. Mai 2024
MARKTTAG MIT KULTURPARCOURS

10.00 - 16.00 Uhr,
Hinterstädtli und seeseitig beim Museum Schlangenhaus, Marktstände mit Spezialitäten, Essen und Setzlingen, In Zusammenarbeit mit Rhytop

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